Zu Beginn des 17. Jahrhunderts - unter Kurfürst Joachim Friedrich - erhielt die lutherische Landeskirche ein Konsistorium, dessen Spitze mit einem Generalsuperintendenten besetzt wurde. Damit war der Ausbau des brandenburgischen Behördensystems auch im kirchlichen Bereich weitgehend abgeschlossen und der Orgelbau in den landesherrlichen Patronatskirchen unter die Aufsicht der neuen Kirchenleitung gestellt, während daneben zahlreiche Standesherrschaften weiter existierten. In dieser Zeit arbeiteten Martin Peter Grabow und Martin Grabow (der als Sohn Martin Peter Grabows gilt) in der Mark, die zu den wenigen inländischen Meistern gehörten, welche größere Neubauaufträge erhielten. Bald brachte der 30jährigen Krieg (1618-1648) den Orgelbau in Gefahr, aber dennoch nicht zum Erliegen. Und was für ein Geschick, dass gerade im Kriegsjahr 1640, als der Bevölkerungsverlust auf 50% Prozent angestiegen war, ein Mann (Friedrich Wilhelm) die Führung des Landes übernahm, den man später den „Großen Kurfürsten“ nennen und durch dessen außerordentliche Klugheit und Tatkraft die Mark Brandenburg aus der totalen Verelendung heraus noch im selben Jahrhundert zu einer europäischen Großmacht aufsteigen und einen Aufbauwillen nach sich ziehen sollte, der nun auch in der steigenden Zahl größerer und kostspieliger Orgelneubauten sichtbar wird, die nach wie vor fast alle von auswärtigen Künstlern ausgeführt wurden, unter denen besonders Hans Scherer d. J. (Hamburg), Matthias Schurig (Radeberg), Adam Casparini (Sorau), Georg Weindt (Schluckenau/Böhmen), Georg Reichel (Halle), Tobias Weller (Dresden), Christian Decker (Görlitz), Christoph Junge (Weißenfels), Christoph Donat (Leipzig) und Andreas Tamitius (Dresden) zu nennen sind, von denen einige überwiegend in der (damals erst böhmischen und ab 1635 sächsischen) Niederlausitz agierten.
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