Erik van Bruggen studierte Orgel am
niederländischen Institut für Kirchenmusik in Utrecht bei Elly Kooiman und am Konservatorium Amsterdam bei Klaas Bolt, Hans van Nieuwkoop und Peter van Dijk.
Er pflegt Improvisationsstile vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und spezialisierte sich auf das feinsinnige Spiel des Pedal-Clavichords.
Für seine erste CD-Einspielung mit Orgelwerken von Johann Seb. Bach nutzte er ein Instrument nach Johann David Gerstenberg (1760) von Dick Verwolf (einem namhaften
Clavichord-Hersteller in Leiden).
Erik van Bruggen ist Kantor und Organist an der Waalse Kerk in Leiden, wo ihm eine historische Steevens/Assendelft-Orgel (1746/1750) und zwei
Pedal-Clavichorde - die Rekonstruktion eines Instruments aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und eine Kopie nach Gerstenberg - zur Verfügung stehen.
Erik van Bruggen über sich selbst:
Ich fühle mich als Organist dem Instrument unterlegen und deshalb eher wie ein Handwerker oder
Schüler, der stets von seinem Gegenüber lernt, denn es ist mir nicht wichtig, wo und von wem ich trainiert werde und was ich jetzt gerade kann. Es ist das Instrument selbst, das die zentrale
Rolle spielt. Und deshalb spiele ich auch auf dem Pedal-Clavichord, um das Orgelspiel noch mehr zu fördern. Mein Plädoyer für die alte praetorianische Stimmung hier (in der wallonischen Kirche)
und auch anderer Instrumente des 18. Jahrhunderts ist: weil sie zur Bauzeit dieser Instrumente üblich war. Das Instrument ist zentral; nicht wie man sich darauf selbst darstellen kann. Und so ist
es auch viel wichtiger, wie man selbst als Mensch zur und in der Welt steht, statt nur auf sich selbst zu achten. In diesem Sinne bewundere ich eine Krankenschwester manchmal mehr, als meinen
Musikerberuf.
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