KÖHLER, EDUARD FRITZ
*1876, †11.11.1962 in Pretzsch an der Elbe (unverheiratet)
Eduard Fritz Köhler betrieb zunächst eine reine Harmoniumfabrik in Leipzig, die er 1924 samt seinen Mitarbeitern und deren Familien nach Pretzsch an der Elbe verlegte, wo ihm im dortigen Schloss
mietgünstige Produktionsräume zur Verfügung standen. Hier wandten sich zunehmend umliegende Kirchengemeinden mit der Bitte um Orgelreparaturen an ihn, bis man die Aufträge schließlich zu sammeln
begann und zeitweise den Orgelbauer Fritz Edler (*06.01.1899, †26.07.1986) von der Firma Steinmann aus Vlotho (Westfalen) für die Ausführung der Arbeiten gewann, der sich 1935 mit seiner Familie
ebenfalls in Pretzsch niederließ, wo Köhler mit ihm und einigen Harmoniumbauern eine kleine Orgelbauabteilung einrichtete, die sich auf Reparaturen und Stimmungen konzentrierte, aber zuweilen
auch Umbauten ausführte, wozu u.a. auch die Pneumatisierung der ursprünglich (und jetzt wieder) mechanischen Orgeln in Bad Schmiedeberg und Prettin/Elbe gehörten. Während des II. Weltkrieges hat
der Betrieb hauptsächlich einfache Möbel gebaut. Ab 1950 wurden infolge der Gründung zahlreicher neuapostolischer Gemeinden unter Edlers Leitung auch ganze Orgeln gebaut, die fast alle mit
pneumatischen Trakturen ausgestattet und nicht nur komplette Neubauten, sondern häufig Umsetzungen oder Zusammenfügungen aus gebrauchten Teilen waren. Nachdem Köhler 1962 gestorben war, ging die
Betriebsleitung in die Hände des schon seit 1928 in der Verwaltung tätigen Max Schneider über, während die Orgelbauabteilung weiter von Fritz Edler geführt wurde, bis der Instrumentenbau mit der
Verstaatlichung der Firma 1972 eingestellt wurde.
Mitteilung: Jürgen Schneider (ehem. Werkstattmitarbeiter), Pretzsch/Elbe, 2005 / Labium-Archiv Berlin
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