Ernst Marx d. J. hatte die Orgelbaukunst bei seinem Vater erlernt und sich erfolglos in Berlin etabliert. Dennoch führte er nachweislich mehrere Neubauten aus, u.a. in Cöthen (1830), Neutrebbin (1832) und Falkenberg (1838). Mit seinem Wirken ging die lange Orgelbauertradition der Familie zu Ende. Marx’ Ruf war 1847 ins Zwielicht geraten, als er das in ihn gesetzte Vertrauen anlässlich eines Neubaus in Berlin enttäuscht hatte: „Der Orgelbauer Marx hat nunmehr eine neue Orgel in der Sct:Gertraudt:Kirche für den anschlagsmäßigen Preis von 884 rl (nach Abzug von 100 rl für die übernommene alte Orgel) aufgestellt und ist vor der Erbauung mit ihm dieserhalb der hier beigefügte Contract vom 24. Juli v. J. abgeschlossen, auch der Musikdirector Grell als Sachverständiger zugezogen worden. Der g. Marx hat leider den günstigen Erwartungen des Vorstandes nicht entsprochen, denn: 1. hat er den Bau der Orgel so sehr verzögert, daß derselbe, anstatt am Pfingstfeste d. 23. Mai o., erst 19 Wochen später als vollendet präsentirt worden, mithin nach § 6 des Contracts eine Conventionalstrafe von 240 rl verwirkt. 2. ist die Orgel selbst, nach dem ergebenst beigefügten Berichte des g. Grell vom 14. d. M. so mangelhaft ausgefallen, daß eine Abnahme derselben noch gar nicht hat stattfinden können. Dem Marx sind bis jetzt (...) die im § 3 ad 1 u. 2 zugesagten Abschlagszahlungen mit 600 rl aus der Kirchen- und Hospitalkasse geleistet worden und haben wir die übrigen 284 rl noch bis zur definitiven Abnahme und bis nach erfolgter Entschädigung Eines Hochedlen Magistrats zurückbehalten.“