MARX, FRIEDRICH EMANUEL
*17.09.1767 in Berlin, †25.05.1826 in Berlin „an Stickfluß“
Vater: Ernst Julius Marx (s.o.)
∞ mit Caroline Louisa Wiebe (Tochter des Gastwirtes Wiebe zu Nauen) in Nauen
Kinder: Carl Ernst Friedrich (*19.04.1801 in Berlin, †25.05.1855 in Berlin „an Halsschwindsucht“)
Neben Johann Simon Buchholz ist es allein Friedrich Emanuel Marx, dem eine annähernd gleichrangige Bedeutung unter den Berliner Nachfolgern des letzten großen Joachim Wagner-Schülers Ernst Julius Marx zugesprochen werden kann. Beide gehörten derselben Generation an, waren schon früh durch zeitweilige Zusammenarbeit in der Werkstatt von Ernst Marx, aber auch verwandschaftlich miteinander verbunden und verkörperten gleichsam den führenden klassizistischen Berliner Orgelbaugeist. - Im Unterschied zu Buchholz arbeitete Friedrich Marx - besonders in der Region Berlin - mehr im Pflege- und Instandsetzungsbereich. Sein relativ kleines Gesamtwerk umfasst überwiegend einmanualige und wenige zweimanualige Werke, worunter sich auch ein 1818 errichtetes Instrument in der Stadtkirche zu Beeskow befand. Zu den besonderen Erkennungsmerkmalen seiner Dispositionen gehört eine Stimme namens Lamento in 8-Fußlage. Unter den Projekten, die er gemeinsam mit Carl Friedrich Schinkel verwirklichte, ist ein Werk in Hohenofen (bei Neustadt/Dosse) bekannt geworden, das - auf Wunsch Schinkels - ausschließlich mit Zinkpfeifen und einem gusseisernen Prospekt ausgeführt worden war, bis es schließlich der vernichtenden Kritik des gefürchteten Neuruppiner Orgelrevisors Friedrich Wilke zum Opfer fiel, der die Beseitigung des Werkes durchsetzen konnte.
Labium-Archiv Berlin / Bergelt, Wolf: Die Mark Brandenburg - eine wiederentdeckte Orgellandschaft, Berlin 1989 / Bergelt, Wolf: Orgelreisen durch die Mark Brandenburg, Berlin, 2016 (3. Auflage)
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