Peter Migend gehört - neben Ernst Julius Marx, Gottlieb Scholtze und Heinrich Andreas Contius - zu den bedeutendsten und kongenialen Schülern des großen Joachim Wagner und ist somit als prägender Mitgestalter der märkischen Orgelbaugeschichte des 18. Jahrhunderts anzusehen. Vermutlich nach längerer Wanderschaft muss er in Wagners Werkstatt eingetreten sein, wo er nach eigenen Angaben „17 Jahre (lang) ... manch schönes Werck helfen bauen“ durfte, bis er Compagnon Wagners und von diesem 1741 zu seinem Nachfolger bestimmt wurde, jedoch dort bald „auß der Arbeit“ ging und 1748 eine eigene Werkstatt auf der Contrescarpe (heute Münzstraße) gründete, wo er de facto die Nachfolge Wagners in Berlin antrat, während dieser bis zu seinem Tod (1749) mit seinem letzten Werk in Salzwedel beschäftigt war. - Das Migend schon früh eine Vertrauensstellung bei Wagner eingenommen hat, zeigt sich u.a. daran, dass ihm die Aufstellung größerer Werke in eigener Regie übertragen wurde. 1741 - im Jahr seiner Nachfolgerbestimmung - sehen wir ihn im Auftrag seines Meisters mit der Vollendung eines zweimanualigen Instrumentes im Dom zu Trondheim (Norwegen) beschäftigt. Aber auch im Jahr seiner Geschäftsgründung war er noch für Wagner tätig, der ihn inzwischen mit der Fortführung seines größten Auftrages in der Berliner St. Petrikirche (50/III P) betraut hatte. Von da an war Migend, der mit dem wesentlich jüngeren Ernst Marx „in Companie“ arbeitete, bis zu seinem Tod hauptsächlich in Berlin und Stettin gefragt, so dass sich sein relativ kleines Gesamtwerk - neben umfangreichen Umbau- und Reparaturarbeiten - geographisch besonders in und zwischen diesen beiden Städten entfaltete.