SCHERER, HANS d. Ä.
*um 1535 in Hamburg, †Sommer 1611 in Hamburg
„Hans Scherer, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Sohn meist mit dem Zusatz „d. Ä.“ versehen, war der bedeutendste Vertreter einer in Hamburg tätigen Orgelbauerfamilie, die für nahezu 100 Jahre den Klang und das Aussehen der Hamburger Orgeln prägte und Hamburg zum Zentrum des nordeuropäischen Orgelbaus machte. Von seinem Vater Jacob Scherer ausgebildet, übernahm Hans Scherer die Tradition des zu Beginn des 16. Jahrhunderts führenden Brabanter Orgelbaus und entwickelte deren Werkaufbau durch die Trennung des Pedals von der Hauptwerklade weiter zum sogenannten Hamburger Prospekt mit seinen charakteristischen seitlichen Pedaltürmen. Seit den frühen fünfziger Jahren als Gehilfe seines Vaters bei Reparaturarbeiten an der Lüneburger Michaelskirche und an der Hamburger Jacobikirche urkundlich erwähnt, machte Hans Scherer sich 1571 als Orgelbauer in Bernau bei Berlin selbständig.“ Insofern darf er für diesen Zeitraum als der bedeutendste Meister der damaligen Mark Brandenburg angesehen werden (Bergelt). „Spätestens 1587 kehrte er nach Hamburg zurück und war hier an allen Hauptkirchen mit Ausnahme von St. Nikolai und am Dom mit Reparaturarbeiten und umfangreichen Erweiterungsbauten beschäftigt. Sein wichtigster Neubau für Hamburg war die Orgel in der Getrudenkapelle, die 1607 in dem durch den ausführlichen Bericht des Pastors Lucas van Cöllen berühmten Einweihungsgottesdienst eine bedeutende Rolle spielte. Weitere Neubauten Hans Scherers d. Ä. waren die Orgeln für die Meldorfer Kirche, für St. Georg in Hildesheim und für die Schlosskapellen in Brake und in Rotenburg. Sein Sohn Hans Scherer d. J.“ (vermutlich *um 1580 und †um 1630) „führte nach dem Tod des Vaters die Werkstatt weiter. Im Gegensatz zu den Arbeiten des Vaters, die nicht überdauert haben, hat sich einer der beutendsten Orgelnaubauten des Sohnes, die Orgel in St. Stephani in Tangermünde, mit wenigen Veränderungen bis heute erhalten.“
Jaacks, Gisela: Hamburgische Biografie, Band 2, Personenlexikon, Hamburg 2003
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