WALTER, GEBRÜDER


Die Gebrüder Theodor, Ludwig und Emil Walter gingen aus einer schlesischen Orgelbauerfamilie hervor. „1824 gründete Gottlieb Andreas Walter (*ca. 1790 Köthen, †1852 Guhrau) in Guhrau eine Werkstatt, nachdem er bei Gottlieb Benjamin Engler in Breslau sein Handwerk gründlich gelernt hatte. 1852 überließ er sein Geschäft den beiden ältesten Söhnen Theodor (*1825 Guhrau, †1905 ebenda) und Ludwig Walter (*1827 Guhrau, †1906 ebenda), die danach als Gebr. Walter firmierten. Beide hatten beim Vater gelernt und ihre Ausbildung“ bei Karl Friedrich Ferdinand „Buckow in Hirschberg ergänzt. Später trat auch der jüngere Bruder Emil Walter (*1839 Guhrau, †1912 ebenda) in die Firma als Teilhaber ein bis zum Jahre 1904. Die dritte Generation war vertreten durch Ludwigs Sohn Richard Walter (*1867 Guhrau, †?), der von 1882-1888 daheim lernte und sich bei Grüneberg in Stettin vervollkommnete. Er wurde um 1890 Mitinhaber, mußte aber 1913 als Alleinbesitzer den Konkurs anmelden. Er nahm danach eine Stellung bei Jehmlich in Dresden an. Das Arbeitsgebiet der Firma Walter erstreckte sich auf Schlesien und Posen“ sowie vereinzelt auch auf die Mark Brandenburg. „Schon 1853 ließen sich die Gebr. Walter eine Suboktavkoppel patentieren; 1862 sammelten sie Erfahrungen mit dem Bau von Zinkpfeifen; 1872 führten sie die Kegellade als Regelsystem“ und 1881 die Röhrenpneumatik ein. „Nach 1890 übernahmen sie die Weigleschen Membranladen. 1894 wurde Opuszahl 200 erreicht.“ Die wenigen im Land Brandenburg erhaltenen Instrumente sind unbedingt bewahrenswert.


Labium-Archiv Berlin / Fischer, Hermann: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister, Lauffen, 1991 / Orgelhandbuch Brandenburg, Band 1, Berlin 2005